Willkommen in Nettetal - Breyell
Auf dieser Seite erfahren Sie Aktuelles vom Förderverein
Im September besuchte der Geschichtskurs der Gesamtschule den alten Kirchturm. Ruth Rankers führte die Klasse. Sie erzählte vor und in dem Turm viele Geschichten und sie konnte dabei Neues und Interessantes vermitteln. Die Schüler erfuhren dabei, daß Breyell vor 200 Jahren mehr Einwohner hatte als Mönchengladbach und daß man im Turm heiraten kann. Sie staunten über die Bilder von Ferdi Reugels und über die Schlösser am Treppengelände. Die QR-Codes am Turm und in der Nähe machten ebenfalls neugierig.
Am 31. August haben Ruth Rankers und Wolfgang Bienefeld den Behindertenverein „Die Mutigen“ in Schaag besucht. „Die Mutigen“ schmücken in diesem Jahr die Fenster des alten Kirchturms.
Pünktlich zum Breyeller St. Martinszug am 3. November wurden die neuen Fensterbilder über zahlreiche Stufen heraufgetragen und eingebaut.
Sie sehen von innen und von außen sehr schön aus. Der alte Kirchturm ist jetzt bis Weihnachten wieder die größte Laterne am Niederrhein.
Möchten Sie Mitglied im Förderverein werden?
Der Beitrag liegt unter 1 Euro im Monat.
Sprechen Sie einfach ein Vorstandsmitglied an oder nutzen Sie die Beitrittserklärung auf unserer
Internetseite.
Eine sehr erfreuliche Nachricht:
2023 konnte man sich bei der Stadt Nettetal für den Heimatpreis bewerben.
Wir haben einen tollen 2. Platz erreicht!
Über diese Anerkennung und den Scheck haben wir uns sehr gefreut.
Uns findet man jetzt auch auf Facebook (https://www.facebook.com/alterkirchturm) und
Instagram (https://www.instagram.com/alterkirchturm).
Wir würden uns freuen, wenn Sie mal reinschauen würden.
Es gibt immer wieder neue Gründe, den alten Kirchturm zu besichtigen.
Die Innenbeleuchtung wurde jetzt vollständig erneuert. Damit werden die Räume in ein
angenehmes Licht getaucht und Ausstellungen können besser präsentiert werden.
Und noch ein Hinweis:
Seit Herbst 2023 kann man an verschiedenen Breyeller Gebäuden (auch am alten Kirchturm) einen
QR-Code finden. Damit kann man sich jederzeit in Kurzfilmen von ca. 4 Minuten Dauer
Innenansichten und Informationen zur Geschichte des Gebäudes ansehen.
Zielstellung
Der Förderverein „Alter Kirchturm e. V.“ wurde im Herbst 1998 gegründet. Auslöser für die Vereinsgründung waren Pressemitteilungen der Stadt Nettetal über Schäden am Turm und den drohenden Abriss, da durch herab fallende Mauersteine bzw. Mörtel eine Gefährdung der Verkehrsflächen festgestellt wurde.
Der Förderverein „Alter Kirchturm“ hat sich mit Unterstützung der Stadt Nettetal zum Ziel gesetzt, den alten Turm zu sanieren und den Erhalt dieses Denkmals zu gewährleisten.
Der Förderverein hat inzwischen eine vielseitige Nutzung des Turms erreicht. Hierdurch werden nicht nur sein Erhalt sichergestellt, sondern auch der Breyeller Ortskern belebt und das Naherholungsgebiet Schwalm-Nette um eine Attraktion bereichert. Um diese Ziele zu erreichen, waren nach der Instandsetzung der Außenfassade umfangreiche Baumaßnahmen im Inneren des Turmes notwendig.
Der Förderverein „Alter Kirchturm“ hat heute über 300 Mitglieder. Ohne sie, ohne Sponsoren und aktive, tatkräftige Helfer, wären der Erhalt und die Nutzung dieses historischen Bauwerks nicht möglich.
Der Vorstand
Beisitzer:
Alle zwei Jahre wird der Vorstand von der Hauptversammlung des Fördervereins gewählt.
Werden Sie unser neues Mitglied.
Durch eine Mitgliedschaft im Förderverein „Alter Kirchturm e. V.“ bezeugen Sie Ihre Verbundenheit mit dem Alten Kirchturm und mit dem Nettetaler Stadtteil Breyell. Der Mindestjahresbeitrag beträgt 10,23 €. Dieser „krumme“ Betrag rührt von der Euro-Umstellung des ursprünglichen Beitrags von 20,00 DM her.
Zahlreiche Sponsoren waren und sind auch aufgrund unserer relativ hohen Mitgliederzahl davon überzeugt, dass eine finanzielle Unterstützung unseres Vereins im Interesse vieler Bürger ist.
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie als neues Mitglied unseres Fördervereins begrüßen könnten.
Klicken Sie hier auf : Beitrittserklärung Stand 20231109
Der Kirchturm wurde mit Leben gefüllt.
Die folgenden Bilder geben einen kurzen Überblick über die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten des Turmes.
Viele Brautpaare möchten sich gerne in ihrem Heimatort bzw. in einem schönen Ambiente das Ja-Wort geben. Aus diesem Grund war es für den Förderverein seit seiner Gründung ein Herzensanliegen, den alten Turm für Eheschließungen herzurichten.
Seit Herbst 2015 können Brautpaare im Turm standesamtlich heiraten. Die Termine werden vom Standesamt der Stadt Nettetal vergeben. Der Förderverein richtet den Gewölberaum des Turmes für die Eheschließung her. Für rund 30 Personen stehen Sitzplätze zur Verfügung.
Möchte das Brautpaar nach der Trauung eine Turmbesteigung, einen Sektempfang im oder am Turm ausrichten oder möchten Freunde und Verwandte das Brautpaar damit überraschen? Das alles können Sie gerne mit dem Förderverein vorher abstimmen. Wir sind immer bereit, Sie mit unserem vorhandenen Personal und Material zu unterstützen, damit Ihr Hochzeitstag zu einem unvergesslichen Ereignis wird.
Sollten Sie zu Ihrer Hochzeit im alten Turm etwas Besonderes planen, rufen Sie uns bitte unter 02153 730 115 an.
Schulklassen, Kindergärten, Familien sowie verschiedene Wander- und Fahrradgruppen haben schon unsere Turmführungen kennengelernt und Informationen zum Kirchturm, zur Geschichte Breyells oder zu Nettetal und dem umliegenden Erholungsgebiet erhalten. Eine Führung dauert circa 45 Minuten. Der Blick von der Aussichtsebene ist zu allen Jahreszeiten ein besonderes Erlebnis.
Begleiten Sie uns in die Vergangenheit.
Die Wahl des heiligen Lambertus als Pfarr- und Kirchenpatron deutet darauf hin, dass bereits vor dem Jahr 1000 eine Kirche in Breyell gestanden hat. Der Kirchturm auf dem Breyeller Lambertimarkt ist das älteste Bauwerk dieses Stadtteiles. Aus stilistischen Gründen wird die Entstehung dieses Turmes in die Zeit zwischen 1350 und 1400 (Spätmittelalter) datiert. Im Laufe der Jahrhunderte wurden mindestens drei Kirchenschiffe angebaut, deren Spuren man heute noch sehen kann.
Das Rathaus war an drei Seiten des Kirchturms wahrscheinlich um 1680 angebaut worden. Durch die große Torhalle an der nach Westen gelegenen Front des Rathauses betrat man den Haupteingang zur Pfarrkirche. In dieser Torhalle wurden auch die Verstorbenen vor dem Begräbnis eingesegnet. Der Friedhof lag bis 1830 nördlich direkt neben der Kirche.
Beim ersten Blitzeinschlag in die Turmspitze im Jahr 1862 war der Schaden nicht sehr groß, jedoch erhielten vier Breyeller eine Gratifikation von je 5 Thalern als Belohnung für erfolgreiche Brandbekämpfung.
Beim zweiten Brand am 27. Juli 1868 brannten Kirchturm und Rathaus. Der Turmhelm, der Glockenstuhl und die Kirchenglocken fielen dem Brand zum Opfer. Während das Rathaus ebenfalls durch den Brand stark geschädigt wurde, blieb das Kirchenschiff unbeschädigt.
Gegen 1.30 Uhr nachmittags sind infolge eines schrecklichen Gewitters durch Blitz die Turmspitze, die Glocken, die Turmuhr und das ganze Innere des Turmes ein Raub der Flammen geworden. Eintrag in das Sterbebuch durch Pastor Johannes Schumachers (1868)
Direkt nach dem Brand wurde 1869 das sehr stark in Mitleidenschaft gezogene Rathaus abgebrochen. Ein neuer Turmhelm wurde errichtet und neue Kirchenglocken wurden beschafft.
Das letzte Kirchenschiff, das um 1780 errichtet und 1907 abgebrochen wurde, bezeichnete der Landeskonservator Prof. Paul Clemen 1891 in seinem Buch „Die Kunstdenkmäler des Kreises Kempen“ als „eine moderne, große Backsteinhalle von unglücklichen Verhältnissen“.
Da das Kirchenschiff für die wachsende Bevölkerung zu klein geworden war, aber auch den ästhetischen Anforderungen bei Weitem nicht genügte, wurde der Neubau eines Kirchenschiffes ins Auge gefasst. Der vorhandene Platz war jedoch wegen der angrenzenden Wohn- und Bauernhäusern zu klein. Deshalb entschloss sich die Kirchengemeinde für einen Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Gaststätte „Kaiserhof“.
Mit dem Bau der neuen Kirche, geplant von dem Kölner Architektenbüro Rüdell & Odenthal, wurde im November 1902 begonnen. Am 04. Oktober 1905 konnte der Neubau eingeweiht werden. Die alte Pfarrkirche hatte ihre Aufgabe erfüllt.
Zwei Jahre lang, von 1905 bis 1907, gab es zwei Kirchen in Breyell.
Die Breyeller Bevölkerung hätte mit dem Kirchenschiff auch gerne den alten Kirchturm abgebrochen. Dies wurde aber glücklicherweise von der Bezirksregierung verhindert. Nach damaliger Meinung der Breyeller war der Turm ein „lästiges Verkehrshindernis“, für das man nicht das „geringste Opfer“ aufbringen würde. Durch den Abbruch des Turmhelmes um 1910 hoffte man, den Verfall des Turmes zu beschleunigen.
Erst das autoritäre NS-Regime machte dem Streit um den Erhalt des alten Kirchturms ein Ende. Im Jahr 1935 wurde im Erdgeschoss des Turmes eine Kriegergedächtniskapelle eingerichtet.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges diente der alte Kirchturm nur noch als Abstellkammer. Da auch der Zerfall des Außenmauerwerks nicht mehr zu übersehen war, pflanzte man um 1950 an allen Seiten des Turms Efeu an. Bereits 1953 verglich man den alten Kirchturm mit einem „Mäuseturm“. Bis zum Jahr 2000 waren schon fast drei Viertel des Gebäudes schamhaft und gnädig vom Efeu bedeckt.
Erste Bemühungen zum Erhalt des Turmes gingen 1956 vom Heimatverein Henese Fleck aus. Allmählich schlossen die Breyeller den Alten Kirchturm in ihr Herz. Der Alte Lambert, wie man den Turm nun liebevoll nannte, wurde inzwischen von den Breyellern auch in einigen Liedern stolz besungen und war das Breyeller Denkmal.
Durch Umwelteinwirkungen, aber auch durch das im Mauerwerk wurzelnde Efeu, waren 1998 die Bauschäden nun so groß, dass dringende Instandsetzungsmaßnahmen notwendig wurden, um den Bestand sicherzustellen. Daher war für viele Bürger die Gründung des Fördervereins „Alter Kirchturm“ eine Selbstverständlichkeit, um dieses historische Bauwerk zu erhalten.
Was uns bis 2000 bewusst war:
Der Förderverein setzt sich für den Erhalt und die Nutzung des alten Kirchturmes ein
Bereits 1999, zu Beginn der Sanierungsarbeiten am Turm, war es ein besonderes Anliegen des Fördervereins, den Kirchturm nach Abschluss der Instandsetzungsarbeiten für die Bevölkerung und die Besucher des Naherholungsgebietes nutzbar zu machen.
Die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Nettetal und dem Förderverein war – und ist immer noch – sehr erfolgreich. Im Juni 2000 wurden die Instandsetzungsarbeiten in Angriff genommen. Der Efeubewuchs wurde entfernt, das Außenmauerwerk saniert und das Maßwerk aus Naturstein erneuert. (Als Maßwerk werden die gestalterischen Natursteinelemente z. B. an Fenstern, Gesimsen und Wandflächen bezeichnet.) Die Schalllöcher der Glockenstube wurden verglast. Die notwendige Dacherneuerung wurde genutzt, den Turm um ein zusätzliches Geschoss zu ergänzen und dieses mit einer Rundumverglasung zu versehen.
Diese Aussichtsebene wird seither von zahlreichen Besuchern für einen Blick über das Naherholungsgebiet Schwalm-Nette genutzt. Die Kosten für die gesamte Außensanierung des Turmes von rund 1,3 Millionen DM wurden vom Land NRW aus Denkmalmitteln und von der Stadt Nettetal aufgebracht.
Am Sonntag, den 24.06.2001 fand zum Abschluss der äußeren Sanierungsarbeiten eine ökumenische Dankfeier am Fuß des alten Lambertiturms statt. Der für die Denkmalpflege in Nettetal zuständige Dezernatsleiter Wolf Hartwig Kohte würdigte die durchgeführten Sanierungsarbeiten und dankte allen Beteiligten. Der Vorstand des Fördervereins Alter Kirchturm e .V. dankte allen Freunden und Förderern des alten Lambertiturms für ihre tatkräftige Unterstützung und bat darum, diese Hilfe nicht einzustellen, damit nach der äußeren Wiederherstellung der Turm auch im Inneren einer zukünftigen, sinnvollen Nutzung zugeführt werden könne.
Der Förderverein „Alter Kirchturm“ und die Stadt Nettetal schlossen 2001 einen Nutzungsvertrag für den alten Kirchturm. Von diesem Zeitpunkt an überlässt die Stadt Nettetal den alten Kirchturm dem Förderverein zur Nutzung. Der Förderverein übernimmt als Trägerverein die Kosten für den weiteren Ausbau und für die Unterhaltung des Turmes. In einem Nutzungskonzept wurde seitens des Fördervereins die allgemeine Nutzung des Turmes durch die Nettetaler Bevölkerung und touristische Besucher dargestellt.
Um den alten Kirchturm zu nutzen, war der Einbau einer Treppenanlage zwingend erforderlich. Der Aufstieg war um das Jahr 2000 beschwerlich und abenteuerlich. Das erste Obergeschoss erreichten mutige Besucher über eine 8 m lange, schwingende Aluminiumleiter durch eine Öffnung der Gewölbedecke in der Turmhalle, die für den Transport und das Läuten der Kirchenglocken bestimmt war. Am Ende war zunächst ein ca. 1 m hohes Geländer zu übersteigen. Die nächsten Geschosse konnten über „Hühnerleitern“, teilweise auf allen Vieren, überwunden werden. Viele „Erstbesteiger“ haben diesen abenteuerlichen Aufstieg gewagt und den Ausblick von der neuen Aussichtsebene genossen.
Allen Beteiligten war die Notwendigkeit einer Treppenanlage bewusst. Als Erstes konnte bereits 2000 die Spindeltreppe von der Glockenstube in die Aussichtsebene eingebaut werden. Bei der Dacherneuerung konnte diese Treppe mit einem Kran von oben eingesetzt werden.
Schwieriger gestaltete sich die Planung der Treppe ins erste Obergeschoss. Der Einbau einer Innentreppe schied sofort aus, da hierdurch der Charakter des Erdgeschosses, der Turmhalle, verloren gegangen wäre. Beim Bau einer Außentreppe musste berücksichtigt werden, dass hierdurch eventuell spätere Baumaßnahmen behindert oder gar unmöglich wurden. Gleichzeitig war es wichtig, einen harmonischen Gesamteindruck zu erhalten. Nach langen Diskussionen entschied man sich für eine offene Stahltreppe, die an einer neu errichteten, versetzten Kirchenschiffwand aus Tuffsteinmauerwerk befestigt wurde. Der Lionsclub Nettetal unterstützte den Bau der Außentreppe durch eine großzügige Spende. Im Sommer 2004 konnte die Fertigstellung der Außentreppe gefeiert werden.
Jetzt fehlten noch die Innentreppen im ersten und zweiten Obergeschoss. Bei ihrer Planung war es wichtig, nicht zu stark in die vorhandene, historische Baukonstruktion einzugreifen und die vorhandenen – recht geringen – Nutzflächen in den Etagen zu erhalten. Dies alles berücksichtigte Rolf Ingenrieth, der auch die Außentreppe entworfen hatte, bei seiner Planung der Innentreppen, bei der es sich um eine Mittelholmtreppe aus Stahl mit massiven Holzstufen handelt.
Am 14. August 2008, dem europäischen Tag des Denkmals, wurde die gesamte Treppenanlage der Öffentlichkeit vorgestellt. Seither haben bereits mehrere tausend Besucher die neuen Treppen zum gefahrlosen Aufstieg auf die Aussichtebene in 24 m Höhe genutzt und dort den Ausblick auf Nettetal und seine Umgebung genossen.
Die gesamte Treppenanlage konnte nur Dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren realisiert werden, deren Namen an den einzelnen Treppenstufen angebracht wurden.
Für die Sicherheit der Turmbesucher wurden erhebliche Geldmittel eingesetzt. Die Baumaßnahmen für den Brandschutz in allen Turmebenen beinhalteten Sprinkleranlagen, Feuermeldeeinrichtungen, Notbeleuchtung und Rauchabzugsanlagen. Gleichzeitig wurde für eine ausreichende Beleuchtung und Stromversorgung aller Räume gesorgt.
Die Eingangstür zum Gewölberaum des Erdgeschosses, der Turmhalle, wurde 2000 von der „Mittwochsstammtischrunde“ instand gesetzt. In ihrer Freizeit ersetzten die freiwilligen Helfer schadhaftes Holz, entfernten die alten Farbschichten, erneuerten die Metallteile und versahen die Tür mit einer neuen Farbfassung. 2004 wurden die Helfer wiederum aktiv und erstellten eine neue Eingangstür für den Eingang in das erste Obergeschoss.
Nach Fertigstellung der Außentreppe begann die mehrjährige Sanierung der Turmhalle. Der durch Feuchtigkeit geschädigte Putz im unteren Wandbereich musste vollständig erneuert werden. Bei dieser Maßnahme wurde eine neue Stromversorgung installiert.
Anschließend wurden der Bodenbelag aus historischen Blausteinplatten neu verlegt und fehlende Platten ergänzt.
Im Sommer 2013 wurden die historischen Farbfassungen der Wände und des Gewölbes saniert. Nach dem Brand von 1868 war die Halle mittels Schablonenmalerei neu gestaltet worden. Im Jahr 1935 wurde die Halle in eine Kriegergedächtniskapelle umgewandelt. Der Münsteraner Künstler Bayank führte die expressionistische Ausmalung des Raums aus, die einzigartig im Rheinland ist. Unter der Farbfassung von 1935 wurden 2013 Reste der Schablonenmalerei gefunden. In der linken Nische der Halle wurde ein Teil dieser Malerei als „Fenster in die Vergangenheit“ freigelegt.
Beim Abbruch der Gebäude der ehemaligen Breyeller Firma Rötzel an der Josefstraße konnten die Buntglasfenster des „Gefolgschaftsraumes“ gerettet werden.
Die bleiverglasten Fenster waren um 1960 von dem Breyeller Architekten Jupp Palm entworfen und von der Krefelder Firma Jekl & Söhne hergestellt worden. Im ersten Obergeschoss können vier Bleiverglasungen, deren Instandsetzung von Bürgern finanziell unterstützt wurde, besichtigt werden.
Die 1869 gegossenen Kirchenglocken zogen 1905 vom Turm in die neue Pfarrkirche um. Nur die Lambertusglocke konnte in den beiden Weltkriegen vor dem Einschmelzen zur Waffenherstellung bewahrt werden.
In der Glockenstube hängt heute eine kleine Bronzeglocke, die früher im ehemaligen Breyeller Krankenhaus zur Messe in der Krankenhauskapelle rief. Heute wird diese Glocke besonders gerne von den jugendlichen Turmbesuchern geläutet.
Als der Förderverein 2000 den Turm in seine Obhut nahm, lagerten dort vier verstaubte Kapitelle. Sie stammten vom abgebrochenen Baldachin, der den Hauptaltar der neuen Pfarrkirche überspannt hatte. Nach einer intensiven Reinigung wurde aus zwei dieser mit „Dukatengold“ verzierten Kapitelle des Neusser Bildhauers Joseph Kossing 2015 ein Tisch hergestellt, an dem sich heute Brautpaare das Ja-Wort geben können.
Seit 2006 erstrahlt der alte Kirchturm vom St.-Martins-Wochenende bis zum Tag der heiligen drei Könige als größte Laterne am Niederrhein. Schüler der Nettetaler Schulen und Therapiegruppen der LVR-Klinik gestalten im 2-Jahres-Rhythmus farbige Fensterbilder für die Glockenstube, die morgens und abends weithin leuchten und die Bevölkerung durch die Winter- und Weihnachtszeit begleiten. 2018 konnten Fensterblende aus verzinken Stahl eingebaut werden, wodurch der Einbau der Fensterbilder erheblich erleichtert wird und die Bilder vor dem Einfluß von Wind und Regen geschützt werden.
Bei den Sanierungsarbeiten im Jahr 2000 wurde der „Efeumantel“, der über die Hälfte des Turmes bedeckte, entfernt. Die Künstlerin Beate Behnen hat seinerzeit ein Stück des Wurzelstocks konserviert. Seit 2014 erinnert dieser Wurzelstock in einem Stahlrahmen an der Ostseite des Turmes an vergangene Zeiten.
Seit September 2016 macht eine Bronzetafel, die im Fußboden des Gewölberaums eingelassen ist, die Breyeller Vergangenheit lebendig. In 22 Symbolen werden ausgewählte Aspekte der Breyeller Geschichte in Zusammenhang mit Weltereignissen dargestellt.
Zusammen mit dem in 2015 vom Förderverein herausgegebenen Buch „Breyell – von Breidele bis Nettetal-Breyell“ kann man sein Wissen über Breyell erweitern und vertiefen.
Die Herstellung der Bronzetafel wurde durch eine großzügige finanzielle Unterstützung seitens der Sparkasse Krefeld ermöglicht.
Von der Aussichtsebene, dem vierten Obergeschoss, hat man aus einer Höhe von 24 m einen weiten Blick über unsere niederrheinische Heimat. Bei guter Sicht kann man zahlreiche Kirchtürme erkennen. Bei den Turmführungen geben wir gerne Informationen zur Stadt Nettetal und den umliegenden Orten. Damit der Besucher sich auch selber orientieren kann, wurden 2016 für die sechs Stadtteile Nettetals Tafeln angebracht, auf denen die wichtigsten Informationen zu den Stadtteilen gegeben werden.
Für eine vielseitige Nutzung des alten Kirchturmes sind noch weitere Baumaßnahmen und Anschaffungen notwendig.
Es gibt also auch in den nächsten Jahren noch einiges zu tun, damit der alte Kirchturm weiter mit Leben gefüllt wird und den kommenden Generationen erhalten bleibt.
Breyeller Ansichten - Bilder aus den letzten 100 Jahren
Was Sie sonst noch wissen sollten.
Als Andenken an einen Besuch im alten Turm oder als Geschenk/Mitbringsel aus Breyell bietet der Förderverein das Geschichtsbuch „Von Breidele bis Nettetal-Breyell“ und den Kräuterbitter „Breyeller Schmunkel“ an.
In dem Geschichtsbuch, das Rolf Ingenrieth mit Unterstützung mehrerer Heimatfreunde erstellt hat, wird die Breyeller Geschichte im Zusammenhang mit den Ereignissen in der Welt unterhaltsam und für jedermann leicht verständlich dargestellt. Zahlreiche Bilder erhöhen das Lesevergnügen. Das Buch berichtet nur von Ereignissen, die belegbar sind. Die Herausgabe des Buches wurde durch die großzügige finanzielle Unterstützung seitens der Volksbank Krefeld ermöglicht.
Erhältlich ist das Geschichtsbuch gegen eine kleine Spende beim 2. Vorsitzenden Rolf Ingenrieth.
Unser Kräuterbitter „Breyeller Schmunkel“ kann bei Veranstaltungen im Turm und bei der Vereinsvorsitzenden Ruth Rankers (Schmaxbruch 5, Nettetal-Breyell; Tel.: 02153-730115) erworben werden.
Der Schmunkel kostet in einer 0,35 l Glasflasche 7,50 € und in einer 0,7 l Glasflasche 14,00 €. Der Erlös kommt dem Alten Kirchturm zu Gute.
Zu den Wurzeln
Der Turm hatte immer einen engen Kontakt mit der Breyeller Bevölkerung. Durch den Turm schritten Brautleute und wurden Täuflinge getragen. An der Turmpforte wurden die Toten zu ihrem letzten Weg verabschiedet.
Später mußten die Breyeller im Rathaus, das an den Kirchturm angebaut worden war, dem Bürgermeister Geburten und Todesfälle anzeigen oder dort vor dem Bürgermeister den staatlichen Ehebund schließen.
All diese Ereignissen haben wir in dem Breyeller Familienbuch dokumentiert.
Ein weiterer Grund für unsere Arbeit: Immer mehr Personen interessieren sich für ihre Familiengeschichte. Zunächst möchten viele nur etwas über ihre Großeltern wissen, dann aber immer mehr über die ganze Familiengeschichte erfahren. Man interessiert sich für die Herkunft und die Berufe seiner Vorfahren.
Seit etwa dem Jahr 1600 wurden vom Ortspfarrer die Geburten, Heiraten und Sterbefälle seiner Gemeinde in den Kirchenbüchern festgehalten. Etwa ab 1800 war der Bürgermeister verpflichtet, Geburten, Eheschließungen und Todesfälle innerhalb seiner Zivilgemeinde in den Personenstandsbüchern zu dokumentieren. Für die Erforschung der eigenen Familiengeschichte sind diese Dokumente von großer Bedeutung. Ihre Auswertung ist nicht immer einfach – z. B. sind die handschriftlichen Eintragungen für viele oft schwer lesbar – und mit einem hohen Zeitaufwand verbunden.
Herr Dr. Karl Thoer hat für Breyell ein Familienbuch aufgestellt. Hierbei dienten ihm die Heiratsurkunden der Zivilgemeinde als Grundlage. Unterstützt wurde er bei seiner Arbeit von Dr. Reinhard Rankers, der die Auswertung der Breyeller Kirchenbücher zur Verfügung stellte.
Das Breyeller Familienbuch ist Bestandteil der von Dr. Karl Thoer veröffentlichten Website „Ahnen im Westkreis Viersen“. Hier der Link auf diese Website:
Wir
Der Wächter auf dem Breyeller Marktplatz
+49 (0) 21 53 - 73 01 15
Alter-Kirchturm.Breyell@t-online.de
Schmaxbruch 5, 41334 Nettetal-Breyell